KOSTENSENSITIVES
PERSONALMANAGEMENT
Angesichts des derzeit frostigen, wirtschaftlichen Umfeldes dominieren
die beiden Themen Kostenkontrolle und Kostenreduktion das Personalmanagement
zahlreicher Unternehmen. Dieses Fazit ziehen die Verfasser der aktuellen
Studie «Global Human Capital Survey 2002/03» von PricewaterhouseCoopers.
Demnach werden Mitarbeiter wieder vermehrt als Kostenfaktor wahrgenommen,
weshalb es Personalentwicklungsverantwortliche schwer haben, ihre Arbeit
als notwendige Investition für den nachhaltigen Unternehmenserfolg
zu positionieren.
Über 1.000 Unternehmen aller Branchen und Größen aus 47
Ländern wurden nach Organisation und Prozessen im Personalbereich
befragt. Die teilnehmenden Unternehmen repräsentieren zusammen eine
Arbeitskraft von rund sechs Millionen Arbeitnehmern. Auf die Regionen
Deutschland, Österreich und der Schweiz entfallen davon 107 Unternehmen.
Strategische Personalarbeit fördert den Unternehmenserfolg
Professionelle Personalarbeit hat einen positiven Einfluss auf viele
Bereiche, angefangen bei der Steigerung der Mitarbeiterproduktivität
über die Reduzierung von Fehlzeiten bis hin zur Verbesserung der
Profitabilität. Dabei zeigt sich, dass eine enge Einbindung der Personalstrategie
in die Gesamtstrategie des Unternehmens benötigt wird. Diejenigen
Unternehmen, die bei der Befragung angaben, eine integrierte Personalstrategie
zu besitzen, haben einen um rund 35 Prozent höheren Umsatz und weisen
circa um 12 Prozent niedrigere Fehlzeiten auf, so die Analyse von PwC.
Sie sprechen zudem weniger Kündigungen aus und verfügen über
effektivere Beurteilungs- und Bonussysteme, die ihre Geschäftsziele
besser unterstützen.
Mitarbeiter werden als Kostentreiber angesehen
Dennoch dominieren in den Unternehmen die Themen Kostenkontrolle und
Kostenreduktion. Eine zentrale Erkenntnis aus dieser Studie ist
aus unserer Sicht, dass Mitarbeiter in erster Linie wieder als Kostentreiber
gelten und die gezielte Personalentwicklung nicht als notwendige Investition
für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg angesehen wird", resümiert
Dr. Dagmar Wilbs, Partner im Bereich Human Resource Consulting von PwC.
Personalarbeit durch Benchmarking für Unternehmen messbar machen
Die Ergebnisse der Benchmark-Studie von PwC liefern Unternehmen eine
kennzahlenorientierte Basis für die Messbarkeit von Personalarbeit
sowie für die Analyse und Umgestaltung von Personalprozessen und
-strukturen. So können die ermittelten Kennzahlen beispielsweise
bei der Bewertung der Effizienz von Führungskräften oder der
Überprüfung der Produktivität einzelner Unternehmenseinheiten
hilfreich sein. Die Studie verdeutlicht zudem, wie Unternehmen durch das
Instrument Benchmarking im Personalbereich ihre eigene Positionierung
im Vergleich zum Wettbewerb ermitteln und ihre eigene Leistungsfähigkeit
verbessern können.
Versäumnisse bei Aus- und Weiterbildung und Nachwuchsförderung
Der Mehrzahl der Unternehmen fehlt es offenbar an neuen Methoden und
Instrumenten zur Personalentwicklung, die Unternehmen unterstützen,
Mitarbeiter im Sinne des Unternehmenserfolges einzusetzen und weiterzuentwickeln.
So kommt die Studie letztlich zu dem Schluss, dass Personalabteilungen
zu diesem Thema wenig Innovationskraft entwickeln. Weiter zeigt die Studie
auf, dass Potenziale von E-Learning nicht ausreichend genutzt werden.
Als Fazit der Erhebung wird insbesondere im Bereich der Nachwuchskräfte-Entwicklung
ein großer Handlungsbedarf aufgezeigt.
Diese Entwicklungen haben gerade auf die Mitarbeiterbindung enormen
Einfluss und können zum Teil existenzbedrohende Konsequenzen nach
sich ziehen", so Dr. Volker Mayer, Manager bei PwC im Bereich Human
Resource Consulting. Denn die These, dass hochqualifizierte Mitarbeiter
auch bei angespannter Arbeitsmarktlage nach neuen Herausforderungen und
damit Arbeitgebern suchen, wird in der Studie eindeutig belegt".
Quelle: PwC
(Medienmitteilung vom 23. Januar 2003)