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UNTERNEHMENSEXTERNE FORTBILDUNG MIT NEBENWIRKUNG

Akademiker und Arbeitnehmer mit Berufsausbildung bilden sich unterschiedlich weiter: 80 Prozent aller Hochschulabsolventen besuchen innerhalb von zwei Jahren eine Weiterbildung, bei den geringer Qualifizierten sind es 50 Prozent. Ungleich ist auch der materielle Effekt: Das Gehaltsplus fällt bei Akademikern deutlich höher aus. Zu diesem Ergebnis kommt das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in einer aktuellen Studie, die auf den repräsentativen Daten „Berufliche Qualifikation und Erwerbsarbeit“ des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) basiert. Diese Daten umfassen individuelle Angaben zu Biographie, Arbeitsverhältnis und Weiterbildung von mehr als 34.000 Beschäftigten.

Gemäss ZEW erhalten Akademiker nach der Teilnahme an einer Weiterbildungsmassnahme rund 26 Prozent mehr Gehalt als Beschäftigte ohne akademischem Abschluss. Insgesamt verdienen Arbeitnehmer durchschnittlich rund 15 Prozent mehr, wenn sie sich weiter qualifizieren. Unternehmenstreue scheint sich allerdings nicht auszuzahlen: So erhält ein Arbeitnehmer, der 24 Jahre bei einer Firma beschäftigt war, nach einer Weiterbildung neun Prozent weniger Lohnaufschlag als ein neuer Mitarbeiter.

Unternehmensexterne Weiterbildung verbessert Arbeitsmarktfähigkeit
In der ZEW-Studie wird auch die unterschiedliche Lohnwirkung von externer und interner Weiterbildung untersucht. Während externe Weiterbildung (wie z.B. die Teilnahme an Kursen und Seminaren, der Besuch von Fachmessen und Fachvorträgen oder die Lektüre von Fachliteratur) zu einem hohen Lohnaufschlag für die Teilnehmer führt, hat interne Weiterbildung (wie On-the-Job-Training, Qualitätszirkel oder aber die Übernahme von besonderen Aufgaben zum Zwecke der Fortbildung) keine messbare Auswirkung auf den Lohn. Ein Grund hierfür könnte sein, dass bei interner Weiterbildung weitgehend firmenspezifisches Wissen vermittelt wird, das nicht einfach auf andere Firmen übertragbar ist. Somit verbessert sich die unternehmensunabhängige Arbeitsmarktfähigkeit von Teilnehmern an unternehmensinternen Weiterbildungsmassnahmen kaum, weshalb die Arbeitgeber den betreffenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern keinen höheren Lohn zahlen müssen, um diese an das eigene Unternehmen zu binden. Bei externer Weiterbildung erhöht sich hingegen der „Marktwert“ der Teilnehmer und damit auch deren Lohnniveau!

Quelle: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH