ERFOLGREICHE
UNTERNEHMEN SETZEN AUF WEITERBILDUNG
Die Qualifikation und Motivation von Mitarbeitern entscheidet viel stärker
über den Erfolg eines Unternehmens, als bislang vermutet worden ist.
Wie das Unternehmermagazin Impulse
in seiner Oktoberausgabe berichtet, erweisen sich insbesondere diejenigen
Unternehmen als besonders erfolgreich, die mehr als andere Firmen in Weiterbildung
investieren und zudem einen offenen und vertrauensvollen Umgang mit ihren
Mitarbeitern pflegen.
Dies ist das Ergebnis einer Umfrage, die von der Deutschen Gesellschaft
für Qualität (DGQ)
gemeinsam mit dem Mainzer Marktforschungsinstitut Forum
bei 1'200 Unternehmen durchgeführt wurde. Demnach gewähren 62
Prozent der erfolgreichen Unternehmen jedem Mitarbeiter zwischen drei
und sechs Weiterbildungstage pro Jahr, weitere 20 Prozent sogar mehr als
sechs Tage. Auch bei der Einbeziehung der Mitarbeiter in die Pläne
der Geschäftsleitung oder bei der Zielfindung unterscheiden sich
die Unternehmen offenbar deutlich. So werden bei 68 Prozent der erfolgreichen
Firmen die Mitarbeiter in die fortlaufende Planung regelmässig einbezogen,
bei 66 Prozent gibt es persönliche Zielvereinbarungen für die
Mitarbeiter.
Untersuchungsergebnisse werden hinterfragt
Personalexperten halten die Schlussfolgerungen der Untersuchung für
kritikwürdig: "Es ist sehr problematisch, die Weiterbildungsgüte
an der Anzahl der absolvierten Trainingstage zu messen. Zu häufig
wird Weiterbildung heute noch über die Anzahl der absolvierten Tage
gemessen. Diese Vorgehensweise ist jedoch in der heutigen Zeit nicht mehr
zeitgemäss", kritisiert etwa Marc Emde von der Geschäftsleitung
der Kirch Personalberatung
in Köln. Geschäftsführung und Vorstand müssten bei
der Formulierung von Zielen und Strategien in der Personalentwicklung
enger in die Pflicht genommen werden. "Gemeinsam mit der Trainingsabteilung
muss dann der Entwicklungsbedarf für ein Unternehmen abgeleitet werden.
Und dann sollte immer nur dort entwickelt werden, wo auch Defizite zu
erkennen sind. So stehen die direkten Führungskräfte in der
Verantwortung, die die eigentliche Arbeit der Personalentwicklung wahrzunehmen
haben. Nur sie können feststellen, wer in welchem Umfang Entwicklungsbedarf
hat."
Quelle: Impulse
(Ausgabe 10/2004, 16. September 2004)