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Arbeitnehmer sollen sich an Bildungsmassnahmen beteiligen

Gemäss einer Online-Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) steht das Thema Weiterbildung in deutschen Unternehmen ganz oben auf der Traktandenliste; allerdings bauen immer mehr der 900 befragten Firmen auf die Beteiligung ihrer Mitarbeitenden, zum Beispiel durch die Einbringung von Urlaub oder Freizeit.

Neun von zehn Unternehmen wollen gemäss der aktuellen Studie in die Weiterbildung ihrer Belegschaften investieren. Nur 20 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, höhere Investitionen in die Kompetenz der Mitarbeiter an günstige Geschäftserwartungen zu binden. Dennoch zwinge der Wettbewerbsdruck die Unternehmen zu einem höheren Kostenbewusstsein, so Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Zu einem "Mehr" an Weiterbildung sei daher die Hälfte der Umfrageteilnehmer nur bereit, wenn sich die Erfolge einer Massnahme im Arbeitsprozess relativ schnell einstellten.

Anforderungen des Betriebes und des Arbeitsplatzes stehen im Mittelpunkt
Die von der DIHK befragten Betriebe sind sich einig, dass Investitionen in Weiterbildung nicht ziel- und bedingungslos vorgenommen werden sollen. Ausserdem fällt es ihnen wegen der steigenden Arbeitsintensivität immer schwerer, die Mitarbeiter für die Weiterbildung freizustellen. Deshalb sind 59 Prozent der Unternehmen zu höheren Investitionen bereit, wenn die Mitarbeiter dafür Urlaubs- und Freizeit einbringen. Zudem erklärten 19 Prozent, dass mit einer finanziellen Beteiligung der Mitarbeiter ihre Bereitschaft steigt, mehr in die betriebliche Weiterbildung zu investieren. 47 Prozent würden mehr investieren, wenn die Weiterbildung noch betriebsspezifischer wird. Das heisst: Im Mittelpunkt müssten die Anforderungen des Betriebs und des Arbeitsplatzes stehen.

Fachwissen wird zunehmend vorausgesetzt
Die DIHK-Umfrage zeigt ausserdem, dass sich die Anforderungen der Unternehmen an die Mitarbeiter gewandelt haben. Das Fachwissen rangiert nicht mehr an erster Stelle, sondern wird inzwischen als selbstverständlich vorausgesetzt. Bei Einstellung und Beförderung achten die Firmen deshalb zunehmend auch auf Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, soziale Kompetenzen und Selbstlernkompetenzen. Ausserdem sprachen sich die Befragten dezidiert gegen eine gesetzliche Weiterbildungsabgabe aus. Die Hälfte der Befragten beabsichtigt in einem solchen Fall, nur noch die gesetzlichen Mindestauflagen zu erfüllen. Und ein Drittel spielt gar mit dem Gedanken, dann keine Jugendlichen mehr auszubilden.

Quelle: Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK)

Zusammenfassende Studienergebnisse (PDF-Dokument)
Weiterbildung für die Wissensgesellschaft: IHK-Unternehmensbarometer

Vergleiche auch:
Kostensensitives Personalmanagement